Pflicht zur Teilnahme an der Eucharistie - zeitgemäß?
Verfasst: Samstag 10. August 2013, 22:47
Ich bin evangelisch und habe einen katholischen Freund. Er nimmt die Sache sehr ernst. Ich habe erst im letzten Jahr meinen Glauben gefunden, gehe aber seitdem mit wachsender Begeisterung praktisch jede Woche in den evangelischen Gottesdienst. Je mehr ich mich damit befasse, stelle ich immer wieder fest, daß mich viele katholische Dinge sehr befremden.
Heute hatte ich meinem Freund gefragt, ob er nicht mal mit bei mir in den Gottesdienst gehen wolle. Daraufhin sagte er, nein, eher nicht, denn er müsse ja auch in den katholischen Gottesdienst, um seine Pflicht zu erfüllen. Denn ein evangelischer Gottesdienst reiche nicht aus, weil da keine Eucharistie stattfindet, nicht mal ein Gottesdienst mit Abendmahl. Und ich mußte feststellen, daß er prinzipiell recht hat, siehe CAN 1247 / 1248 CIC.
Ich muß sagen, ich fühle mich von so etwas doch ziemlich vor den Kopf gestoßen. Einerseits redet man über Ökumene, aber andererseits werden wir evangelischen Christen durch solche Vorgaben ja doch zu Christen 2. Klasse abgestempelt, nach wie vor sagt die katholische Kirche, daß sie alleine selig machend ist. Daß ein gläubiger Katholik eine schwere Sünde begeht (siehe Katechismus), wenn er in den "falschen" Gottesdienst geht. Kann es das wirklich sein, daß ein gläubiger Katholik mit Fug und Recht ablehnen muß, mit seiner Partnerin (oder später vielleicht auch Ehefrau) gemeinsam den evangelischen Gottesdienst zu besuchen, wenn der katholische zeitgleich liegt, oder daß er zwei Mal zum Gottesdienst muß, falls es keine zeitliche Überschneidung gibt?
Sehr befremdlich finde ich, daß der Gottesdienst, in dem ich eindeutig merke, daß Gott da ist, also nichts wert sein soll. Und mein ganzes Leben, in dem ich Gottes Anwesenheit wirklich spüre (anläßlich des Todes meines Vaters hatte ich sogar einige Vorkommnisse, die für mich an echte Beweise für Gottes Existenz und Hilfe grenzen), wäre eine einzige Sünde, wenn ich katholisch wäre ....
Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß diese Regelungen in der Praxis wirklich noch so ausgelegt werden. Obwohl es ja eigentlich so sein muß, da der CIC und der Katechismus ja eigentlich noch nagelneu sind. Wie sieht das aus? Wenden die Pfarrer in den Praxis die Regelungen wirklich so wortwörtlich an? Oder gibt es auch Strömungen, die dagegen sind? Gibt es Tendenzen, solche Regeln zu ändern? Und im Grunde genommen wäre es doch in jedem Fall viel besser, einen evangelischen Gottesdienst zu besuchen als gar keinen, wie die meisten Katholiken es heutzutage halten.
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Heute hatte ich meinem Freund gefragt, ob er nicht mal mit bei mir in den Gottesdienst gehen wolle. Daraufhin sagte er, nein, eher nicht, denn er müsse ja auch in den katholischen Gottesdienst, um seine Pflicht zu erfüllen. Denn ein evangelischer Gottesdienst reiche nicht aus, weil da keine Eucharistie stattfindet, nicht mal ein Gottesdienst mit Abendmahl. Und ich mußte feststellen, daß er prinzipiell recht hat, siehe CAN 1247 / 1248 CIC.
Ich muß sagen, ich fühle mich von so etwas doch ziemlich vor den Kopf gestoßen. Einerseits redet man über Ökumene, aber andererseits werden wir evangelischen Christen durch solche Vorgaben ja doch zu Christen 2. Klasse abgestempelt, nach wie vor sagt die katholische Kirche, daß sie alleine selig machend ist. Daß ein gläubiger Katholik eine schwere Sünde begeht (siehe Katechismus), wenn er in den "falschen" Gottesdienst geht. Kann es das wirklich sein, daß ein gläubiger Katholik mit Fug und Recht ablehnen muß, mit seiner Partnerin (oder später vielleicht auch Ehefrau) gemeinsam den evangelischen Gottesdienst zu besuchen, wenn der katholische zeitgleich liegt, oder daß er zwei Mal zum Gottesdienst muß, falls es keine zeitliche Überschneidung gibt?
Sehr befremdlich finde ich, daß der Gottesdienst, in dem ich eindeutig merke, daß Gott da ist, also nichts wert sein soll. Und mein ganzes Leben, in dem ich Gottes Anwesenheit wirklich spüre (anläßlich des Todes meines Vaters hatte ich sogar einige Vorkommnisse, die für mich an echte Beweise für Gottes Existenz und Hilfe grenzen), wäre eine einzige Sünde, wenn ich katholisch wäre ....
Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß diese Regelungen in der Praxis wirklich noch so ausgelegt werden. Obwohl es ja eigentlich so sein muß, da der CIC und der Katechismus ja eigentlich noch nagelneu sind. Wie sieht das aus? Wenden die Pfarrer in den Praxis die Regelungen wirklich so wortwörtlich an? Oder gibt es auch Strömungen, die dagegen sind? Gibt es Tendenzen, solche Regeln zu ändern? Und im Grunde genommen wäre es doch in jedem Fall viel besser, einen evangelischen Gottesdienst zu besuchen als gar keinen, wie die meisten Katholiken es heutzutage halten.
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