Guten Abend!
Über Google stieß ich vorhin auf ein Forum der Stadt Karslruhe
http://283884.forumromanum.com/member/f ... n=ubb_show& amp;entryid=1093291971&mainid=1093291971&USER=user_283884& threadid=1101641747
wo in einem älteren Eintrag über ein Erlebnis mit Jung-Stilling berichtet wird, der dort ja zuletzt Geheimer Hofrat war und auch in Karslruhe begraben liegt. Ich denke, daß viele Besucher dieses Threads die Geschichte interessiert. Es sind darauf viele teils skeptische, teils ähnliche Erlebnisse schildernde Zuschriften eingegangen, die in diesem Forum zu finden sind.
Hier der Text (Daxlanden -- das wußte ich auch nicht -- ist ein Vorort von Karlsruhe):
Unglaubliches, was mir am Freitag, den 25. November passiert ist, 28 Nov. 2005 23:48
Guten Abend!
Ich weiß, daß ich mich mit meinem Kurzbericht bei einigen Lesern des Forums unbeliebt mache und mich als Spinner "oute" (wie man heute so schön sagt).
Aber ich halte es für eine Gewissenssache, selbst auf die Gefahr hin, daß ich Kopfschütteln und bei einigen gar Lachen hervorrufe, mein Erlebnis darzustellen.
Am letzten Freitag hatte ich um 14 Uhr einen dienstlichen Termin in Münster. Weil ich weiß, daß am Wochenende die Autobahnen dicht befahren sind, holte ich bereits kurz vor 9 Uhr meinen Wagen aus der Garage an unserem Haus.
Meine Frau hatte mir für unterwegs eine Thermoskanne gefüllt, und für mich ein paar am Morgen beim Bäcker gekaufte, von ihr belegte Brötchen bereitet. Ich war eben dabei, den kleinen Plastikkorb auf den Beifahrersitz zu legen, damit ich unterwegs (und im Stau zumal) leichten Zugriff darauf habe.
Mein Aktentasche hatte ich schon auf den Rücksitz verstaut. Auch meinen Koffer mit den Sachen für die Übernachtung in Münster (ich mußte damit rechnen, daß die Sitzung sich bis zum späten Abend hinzieht; in diesem Fall wollte ich nicht nach Karlsruhe zurückfahren) hatte ich bereits im Kofferraum abgelegt und diesen abgeschlossen.
Da schritt ein seltsam gekleideter, groß gewachsener und sehr anmutig anzusehender Herr auf mich zu. Er sprach mich mit meinem Namen an. Er habe gehört, ich führe nach Münster?
Zuerst nahm ich an, daß ihn jemand aus unserer Firma geschickt habe; vielleicht, damit ich ihn mitnehme.
Aber irgendwie wurde es mir gleich etwas mulmig, zumal der Herr auch noch einen von mir bisher noch nie wahrgenommenen, aber sehr guten Duft ausstrahlte. Dazu gewahrte ich, daß er in goldhellem Licht vibrierte: auch das hatte ich noch nie gesehen, selbst im Fernsehen nicht.
Obwohl ich (vielleicht manchmal zu sehr) Realist und kein "Frommer" bin, war mir aber auf einmal klar, daß es sich hier um einen Geistgestalt handeln müsse.
Als ob er auf meine Frage, wer denn er sei, gewartet hätte, stellte er sich mir als Hofrat Jung-Stilling vor. Als in Durlach Aufgewachsener wußte ich sofort, wer er ist.
Hofrat Jung-Stilling sprach mich jetzt in melodischer Stimme und bestem Hochdeutsch (mir selbst hört man leider trotz aller Anstrengungen noch immer den Briganden heraus) an. Ich möge mit meinem Auto zum Bahnhof fahren und es dort parken.
Dann solle ich eine Rückfahrkarte nach Münster kaufen und den ICE nach Mannheim um 10 Uhr nehmen. Dort hätte ich sofort Anschluß mit einem ICE nach Köln, und in Köln auch wieder gleich Anschluß nach Münster.
Ohne lange zu überlegen folgte ich, wie unter einem fremden Zwang, in allem den Anweisungen des Hofrats Jung-Stilling.
Zuvor schritt ich aber noch zu meiner Frau, um ihr zu sagen, daß ich möglicherweise mit dem Zug fahren werde, weil mir das gerade empfohlen worden sei. Meine Frau nickte nur.
Wie sich dann am Abend herausstellte, hatte sie den Hofrat Jung-Stilling nicht gesehen, wiewohl sie unter der Tür stand und zusah, wie ich das Auto bepackte. Sie nahm an, daß ich auf meinem Handy eine entsprechende E-Mail von der Firma erhalten habe.
Ich kam mit dem Zug kurz vor 14 Uhr in Münster an. Ein Taxi brachte mich zu der Firma, wo ich mich mit der Geschäftsführung zu besprechen hatte. Die Unterredung dauerte zu meiner Erleichterung nur etwas über eine Stunde. Ein Firmenwagen brachte mich bis nahe dem Hauptbahnhof Münster zurück.
Mit einem ICE und diesmal nur einmaligem Umsteigen in Dortmund kam ich kurz vor 22 Uhr nach Karlsruhe zurück, holte meinen Wagen aus dem Parkhaus in der Schwarzwaldstraße und erreichte unser Haus. Noch vom Zug aus hatte ich daheim angerufen und mich angemeldet.
Meine Frau war sehr aufgeregt. Sie hatte im Fernsehen die Berichte vom Verkehrs-Chaos im Münsterland gesehen.
Jetzt erst wurde mir klar, daß auch ich 12 Stunden im Stau eingeklemmt gewesen wäre, hätte ich, wie sonst meistens üblich, den Wagen genommen.
Natürlich wird man mir jetzt sagen, dies sei eine natürlich zu erklärende Vorahnung gewesen: ich sei, wie viele Menschen auch, wetterfühlig, und mein Unterbewußtsein habe mir den Umstieg vom Auto auf den ICE signalisiert.
Wieso aber begegnete ich dann unserem Karlsruher Hofrat Jung-Stilling, den ich sah, hörte und mit der Nase witterte?
Jedenfalls möchte ich diesem meinen Dank öffentlich ausdrücken; und ich tue dies auch, indem ich dieses Erlebnis hier veröffentliche.
Daxlandener